Reisebericht O-10 18.07.2018 - 22.07.2018

Greifswald – Helsingör (Kopenhagen) – Greifswald

meerjungfrau

Dienstag, 17.07.2018 Anreisetag - sogar aus dem Frankenland kamen sie.
Nach dem Bezug der Mannschaftsräume ging es zu Fuß (!) nach Greifswald zum Alten Fritz. Nach Meter-Bier-Proben und Sanddorn-Weizen und ohne Bus wieder zurück. Nachts um Eins regendurchnässt über den Nacktschneckenpfad wieder an der Greif zurück. Morgenschwimmen nach kurzer Nacht und nach Ankunft der letzten Mitsegler erfolgt die Einweisung und Aufteilung in Steuerbord- und Backbordwache. Die Schiffsglocke wird aus dem Notausstiegshäuschen „T34“ geholt und mit „Elsterglanz“ zum Strahlen gebracht. Sie soll uns glasen und die halben Stunden und den Wachwechsel ankündigen. Mittags wird Anker gelichtet und abgelegt.

Aufgrund des Windes von Nord-Nord-West wird nach der Fahrrinne Kurs auf Bornholm genommen. In der Stunde vor Mitternacht erfolgt der erste Kurswechsel auf West - bei mäßigem Wind und Regen! Am nächsten Morgen fiel das Frühstück für Manchen aus und wenige erschienen erst am Nachmittag an Deck. Die großenteils fränkische Backbordwache hielt sich wacker. Als vorteilhaft erwies sich die Klettererfahrung zweier Brüder, die immer als erste in den obersten Rahen waren: Jacob und Albrecht.
Der Mix der Mannschaft war perfekt: männl./weibl.; alt & jung; Ossis - Wessis. Da erfuhr auch der letzte wer Wilhelm Pieck war.

Der hartnäckige Nordwind bewog Kapitän Ole ein neues Ziel ins Spiel zu bringen: Kopenhagen statt Helsingör noch bei Tageslicht anzulaufen. Alle stimmten ein und nach einem wolkenlosen Tag liefen wir abends in Dänemarks Hauptstadt København ein. Am Pier staunten die Dänen über die Pils-Zapf-Anlage backbordseits. Dann ging es zur Eisdiele Vaffelbageren am Nyhavn. Der ganze Freitag stand zur Besichtigung von Kopenhagen zur Verfügung: kleine Meerjungfrau; markanter Kirchturm der Erlöserkirche und noch mal eine Eissorte probiert…

Abends abgelegt und in guter Laune auf Kurs zurück in die Heimat. Unterwegs gab es an Bord in Wacholder geräucherten Heilbutt: Lecker! An dieser Stelle muss auch einer der wichtigsten Männer an Bord erwähnt werden. Lutz´ Kochkunst und sein Talent früh, mittags, abends eine Punktlandung für die komplette Crew zu machen – und das mit nur einer Kochplatte bei ausgefallenen Hauptgenerator.
Dann vor Sassnitz auf Rügen Männer & Frauen über Bord: Eine kühle Erfrischung am ruhigen Ankerplatz. Die letzte „Ankerwache“ ging um Eins in die Kojen.

Halb sechs Ankerlichten. Die Revierfahrt über den Greifswalder Bodden beschloss unseren Törn und bald hatte man festen Boden unter den Füßen, der aber irgendwie immer noch schwankte. So manche Adresslisten wurden ausgetauscht und fleißig Feedback-Zettel ausgefüllt. Alle schienen zufrieden mit der unfallfreien und lustigen Fahrt, bei der keiner zu kurz kam und alle zusammenhielten. Weil, wie EU – Kommissar Öttinger schon treffend übersetzte: „We are all sitting in one boat.“

Bilder zum Reisebericht


geschrieben am: 21. Juli 2018 von Birgit Probst

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