Törnbericht zu O-05 nach Rønne (Bornholm), 17.5.-20.5.2018

Von Hartmut Bartmuß

klein DSC 5038klein IMG 4515Gut gestimmt sind die Mitsegler am 16.5. 2018 in Wieck aufgestiegen. Den Blauen Peter (Flagge P des Internationalen Signalbuches) hatten wir bereits am späten Vormittag des 16. Mai gesetzt und Kundige konnten erkennen, dass unser Schiff in den nächsten vierundzwanzig Stunden auslaufen würde. Vor dem Auslaufen bekamen wir noch Besuch von Bootsmann a.D. Micha und Kapitän a.D. Wolfgang Fusch. Nach den üblichen Vorbereitungen, wie Begrüßung, Sicherheitsbelehrung und Enterprobe, sind wir dann am Vormittag des 17. Mai auch pünktlich ausgelaufen.

Befürchtungen bezüglich des Windes hatten sich nicht bestätigt, so dass wir große Distanzen Richtung Bornholm unter Vollzeug zurücklegen konnten. Lediglich das Gaffeltopsegel hatten wir nicht gesetzt, denn es war zunächst noch nicht angeschlagen. Bootsmann Alexander und Thomas Lätsch haben das dann erfolgreich bewerkstelligt. Unsere Mitsegler beiderlei Geschlechts waren willig, wissbegierig und einsatzfreudig, nicht wenige von ihnen gingen ins Rigg. Die Stimmung war – soweit wahrnehmbar – ausgezeichnet; Appetit hatten die Mitsegler auch und bekanntlich kommt bei dessen Stillung unter dem Kochlöffel von Koch Lutz keiner zu kurz.

Etliche Mitsegler waren bei der Deutschen Seereederei, der Hochseefischerei der Kombinate Rostock (Große Hochseefischerei = Große Fahrt) und Sassnitz sowie der Volksmarine der DDR gefahren. Logischerweise war somit für spannenden Gesprächsstoff gesorgt, aber auch darüber hinaus ist das interdisziplinäre Gespräch geführt worden. Auf unserer GREIF trifft man eben immer wieder interessante Leute, die einen klüger machen.
Um einen jungen behinderten Mann, der schon mehrfach mit uns gesegelt ist, haben sich alle fürsorglich und verständnisvoll gekümmert. Chief Mate Ole ist mit ihm in Rønne sogar an Land gegangen, und u.a. haben sie in der Seemannskirche oberhalb des Hafens einer Orgelmusik gelauscht. Für diesen Einsatz ist Ole besonders zu danken.

Manches Bier wurde getrunken, und am 19. Mai ging es dann nach dem Frühstück wieder auf See. Der Wind war leider dürftig, Angeln wurden ausgegeben, aber die Dorsche an den Angeln unseres Kapitäns und unseres Lutz waren untermaßig und konnten sich deshalb dann weiter ihres Lebens in ihrem Element freuen. Klar, dass die HfK's die Prototypen der neuen „Dienstkleidung“ anprobiert und die Bestellungen aufgegeben haben.
In Absprache mit dem Kapitän ließ Ole das Schlauchboot aussetzen und angebotene Fahrten um das Schiff wurden – mit entsprechender Schutzkleidung – gern und reichlich angenommen, unvergessliche Fotos sind „geschossen“ worden. Leider ging es dann nicht ohne Maschine weiter, aber auch das hat der guten Stimmung außer dem bekundeten Bedauern keinen Abbruch getan.

Die Mitsegler kamen übrigens aus den verschiedenen Bundesländern. Unter anderem waren Bayern, Niedersachsen, MVP, Brandenburg, Berlin, Thüringen und Sachsen vertreten. Nicht zu vergessen, dass Bootsmann (Wachleiter) Jens mit der Einarbeitung des neuen Bootsmanns Silvio kompetent begonnen hat.
Am Pfingstsonntag sind wir pünktlich in Wieck eingelaufen. Dankbar und fröhlich haben sich die Mitsegler verabschiedet und gern wären sie gleich uns noch länger auf See geblieben.

Bilder zum Reisebericht


geschrieben am: 23. Mai 2018 von Hartmut Bartmuß

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