Reisebericht Fahrt nach Malmö
Mein dritter Versuch, mit der Greif nach Malmö zu fahren!
Beim 1. Mal vorher nach Kopenhagen abgebogen. Beim 2. Mal vor der Öresundbrücke auf der Stelle kehrtgemacht, Sturmwarnung, und nach Saßnitz zum abwettern zurückgelaufen. Und dieses Mal?
Am Dienstag um 23.40 Uhr an Bord aufgeschlagen. Ruhe? Nein, super Truppe vorgefunden. Versuchten sich auch nachts noch mit 2 Gitarren an etwas Kammermusik. Eigentlich waren es 2 Gruppen. Siggi seine Männer und ein Haufen Ärzte. Alles Wiederholungstäter auf der Greif.
Mittwoch: Bordroutine, Frühstück, Begrüßung, Belehrung, Bergerolle, Enterübung, Segel los und ablegen. Crew mit einem neuen Offizier, Martin, und 8 Hand-für-Koje im Einsatz. Neues Schlauchboot zusammengebaut und an Bord genommen.
Mittags: Fischbulette, Meerrettichsoße, Stampf und Salat.
Die Wachgehenden HfK arbeiteten am Rigg, spleißten und führten kleine Reparaturen durch. Und schon tauchte das erste Problem auf. Eine Sturmfront! Krisensitzung mit den Mitseglern. Kapitän Rollos Lösung: Saßnitz anlaufen, Abwettern. So gegen 17Uhr im Westhafen fest, kurz vor dem 1. Regenguss. Danach Ausschwärmen in die Stadt auf der Suche nach Eis. Abends, zur Freude aller, Kammermusik für 1 Gitarre mit Meister Rollo. Zum Mitsingen. Wahnsinn!!! Hafenwache aufgezogen.
Donnerstag: 7 Uhr Brötchendienst Bootsmann Micha und ich. REWE leer gekauft. Segelwetter. See noch etwas aufgewühlt. Schön den ganzen Tag vor dem Wind gelaufen, gutes Wetter. Wachen aufgezogen, Bordroutine, kleinere Arbeiten. Segeln über Nacht. Mit Martin zusammen Wache. Drückt ganz schön den Altersschnitt auf der Brücke. Super Zusammenarbeit. Der Wind schläft langsam ein.
Freitag: Und dann kommt Sie in Sicht. Die Öresundbrücke. Erinnerungen werden wach. Bloß nicht kehrtmachen. Diesmal nicht. Schön, ich am Ruder stehend, durchgefahren. Malmö mit seinem Tower an Steuerbord in Sicht. Eine Mitseglerin hat Geburtstag. Sektfrühstück und eine happy Birthe. Die Mitsegler waren alle fleißig. Segel bergen und packen. Alles für das Anlanden vorbereiten. So gegen 10 Uhr im Hafen Malmö fest. Ausschwärmen wegen Landanschluss und Müllentsorgung.
Mittags: Nudeln mit Tomatensoße.
Danach für alle Landgang. Micha, Jensi und ich haben uns die Nagelbank Steuerbord vorgenommen. Rost! Mal etwas Krach in den ruhigen Hafen gebracht. Es kamen auch viele Einheimische zum Schauen. Cathlen wieder im Rigg. Und in Malmö ABI-Feier wie Loveparade mit LKW. Laut, Wahnsinn! Abends Grillen mit Altmeister Jensi, lecker Salaten von Lutz und Gitarrenklängen mit Gesang!?
Samstag: Wecken (Siggi hat vielleicht ein paar Schnarcher mitgebracht) Anwesenheitskontrolle, Ablegen und los. Sonnenschein! Erst mit Maschine, Wind zu schwach und aus falscher Richtung. Dann, nach Falsterbo, Segel hoch! Fast Vollzeug (Gaffeltop, Stagfock, Großer Klüver fehlten). Vorwindkurs mit immer schwächer werdendem Wind. Mit allem was wir gesetzt hatten, nicht mehr als 3 Knoten gelaufen. In einer Bö mal 4,4 Knoten. Kapitän hat entschieden, so lange wie möglich zu Segeln und ab einem gewissen Punkt „Maschine an“ um noch in der Nacht (ca. 23.30 Uhr) vor Prora zu Ankern.
Mittags: Steak Hawaii, dazu Bratkartoffeln. Lutz, das war lecker.
Segel bergen und packen von beiden Wachen. Die Mitsegler waren eine super Truppe. 23.30 Uhr Steuerbordanker, 3 Längen, zu Wasser. Ankerwache zieht auf.
Sonntag: Noch vor dem Frühstück Anker auf. Bin übrigens dafür, die Kettenkastenzertifikate vom Bootsmann weiter führen zu lassen. Mit Maschine im strahlendem Sonnenschein durchs Landtief und Bodden gepflügt. Ca. 10.30 Uhr fest in Wieck. Aufräumen, Packen, Sortieren, Rein Schiff usw.
Mittags: Gemüsesuppe mit Würstchen. Die Mitsegler gingen langsam von Bord. Es wurde ruhig.
Fazit: Super Gäste, klasse Crew! Malmö ist eine Reise wert, ein guter Törn! Noch eine Anmerkung: Man sollte es beibehalten, dass der Vorgängertörn den Speiseplan mit Lutz für den nächsten Törn plant. Bringt Abwechslung. Lutz, Danke!
Bilder zum Reisebericht
geschrieben am: 15. Oktober 2017 von Kay Kudell